Topplerschlösschen

Das malerische Toppler-Schlösschen erinnert in gewisser Weise an ein überdimensionales Vogelhaus. Das kleine Wasserschloss, 1388/89 für den damaligen Bürgermeister Heinrich Toppler erbaut, ist teils Wehrturm, teils Wohnhaus. Das vollständig erhaltene Gebäude ist mit Möbeln aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ausgestattet.


Kontakt und Öffnungszeiten


Tel. 09861/7358
Tel. 09861/40492

Dez.-Okt. Fr.-So. 13.00-16.00
u. n. Vereinb.


Über das kleine Schlösschen


Das Topplerschlösschen ist ein kleiner Wohnturm aus dem Spätmittelalter im Taubertal bei Rothenburg ob der Tauber. Es wurde 1388 vom Rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler in Form eines sogenannten Teichhauses, einer Sonderform des Festspielhauses, als Sommerhaus erbaut. Es besteht aus einem steinernen Sockel im Stil eines Wehrturms und Obergeschossen aus Fachwerkhäusern. Es ist von einem Graben umgeben, der von einer Quelle überflutet wurde. Bei Bedarf könnte das Wasser über die Fuchsmühle in den Mühlbach abgeleitet werden. Kleine Behausungen dieser Art waren im Spätmittelalter üblich, sind aber äußerst selten erhalten.

Das Topplerschlösschen ist seit 1861 im Besitz der Familie Boas, die es bis in die 1960er Jahre als Ferienhaus vermietet hat. Das vollständig erhaltene Gebäude ist mit Möbeln aus dem 16. bis 19. Jahrhundert ausgestattet. Es kann besichtigt werden und gibt einen Überblick über die Lebensbedingungen vom Ende des Mittelalters bis zum Beginn der Neuzeit. Nach dem Vorbild des Topplerschlösschens ließ der Herzog von Sachsen-Altenburg den Herzogsstuhl Anfang des 20. Jahrhunderts als Rückzugsort in seinem Jagdrevier in Rieseneck errichten.


Wo liegt das Topplerschlösschen?


Adresse:

Topplerschlösschen
Taubertalweg 100
91541 Rothenburg ob der Tauber


Übernachten direkt am Topplerschlösschen



Wer war Heinrich Toppler?


Heinrich Toppler (* um 1340 in Rothenburg ob der Tauber; † 13. Juni 1408) war Gemeinderat der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber. Er wurde mehrfach zum Bürgermeister der Stadt gewählt. Unter seiner Führung erwarb die Stadt viele Schlösser und Landgüter in der Region und wurde zu einer bedeutenden Regionalmacht in Süddeutschland.

Mit der Erweiterung des Territoriums der Reichsstadt erwarb er auch persönlich große Ländereien, die ihn zu einem der reichsten Bürger Rothenburgs machten. Im Taubertal, außerhalb der Stadtmauern, errichtete er einen repräsentativen Wohnturm, das sogenannte Topplerschlösschen. Am Ende vernichtet Toppler einen Streit mit König Rupprecht und dem Burggrafen von Nürnberg. In seiner militärischen Not wandte sich Toppler an den gefallenen König Wenzel. Nachdem Wenzels Briefe an die Stadt Rothenburg abgefangen wurden, leitete Rupprecht ein Verfahren wegen Hochverrats gegen Toppler ein. 1408 wurde er dann im Kerker des Rathauses eingesperrt und starb wenige Monate später unter noch ungeklärten Umständen.

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